3 Tipps zum Umgang mit Ängsten und Zweifeln
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Kennen Sie das? Sie denken über eine große Veränderung nach – vielleicht eine wichtige Entscheidung, die Sie treffen möchten –, und sofort ist da diese Stimme in Ihrem Kopf, die sagt: „Das kann ich nicht.“ Diese Stimme drückt sich auf viele verschiedene Arten aus. Je nach Laune sagt sie zum Beispiel:
- Das ist eine Nummer zu groß für mich.
- Es ist doch gut so, wie es gerade ist.
- Das hat noch niemand aus meiner Familie gemacht.
- Was sollen denn die anderen denken?
- Ich bin nicht gut genug dafür.
Dass Sie diese Ängste und Zweifel haben, ist grundsätzlich nicht schlimm. Schlimm wäre es jedoch, wenn Sie glauben, dass diese Stimme die Wahrheit sagt. Das tut sie nicht – sie versucht nur, Sie vor Veränderungen zu schützen. Denn aus Sicht der Evolution betrachtet waren Veränderungen für den Menschen meist gefährlich: Ein Umzug an einen neuen Ort bedeutete für den Neandertaler Hunger, Strapazen, Bedrohung durch wilde Tiere. Unser Gehirn lernte also: Bleib lieber dort, wo du bist.
Heute gilt das natürlich nicht mehr. Sie können an einen neuen Ort ziehen, einen neuen Beruf erlernen oder eine neue Partnerschaft eingehen, ohne dass Ihr Leben in Gefahr ist. Dennoch müssen Sie einen Weg finden, mit diesen Ängsten und Zweifeln umzugehen, wenn Sie selbst über Ihr Leben entscheiden möchten. Daher haben wir drei Tipps zusammengestellt, die Ihnen genau dabei helfen.
Tipp Nummer 1: Zu Ende denken
Formulieren Sie die Angst, die Sie spüren, einmal in einem Satz nach dem folgenden Muster: „Wenn ich XY mache, dann befürchte ich, dass ...“ (Beispiel: „Wenn ich mich selbstständig mache, dann befürchte ich, dass ich nicht genug Aufträge bekomme.“
Nun denken Sie dieses Szenario – das Worst-Case-Szenario – einmal konsequent zu Ende. Schreiben Sie Ihre Antworten am besten auf, damit Sie sie für den zweiten Teil der Übung schwarz auf weiß haben. Beispiel:
- Wenn ich mich selbstständig mache, dann befürchte ich, dass ich nicht genug Aufträge bekomme.
- Wenn ich nicht genug Aufträge bekomme, dann befürchte ich, dass ich nicht genug Geld verdiene.
- Wenn ich nicht genug Geld verdiene, dann befürchte ich, dass ich meine Miete nicht bezahlen kann.
- Wenn ich meine Miete nicht bezahlen kann, dann befürchte ich, dass ich auf der Straße leben muss.
- Wenn ich auf der Straße leben muss, dann befürchte ich, dass mich mein Partner verlassen wird.
- Ergebnis: Ich werde einsam auf der Straße leben.
Haben Sie die Übung ausprobiert? Sie werden erstaunt sein, wie häufig unsere Horror-Szenarien im Kopf an genau dieser Stelle enden: Einsamkeit, Obdachlosigkeit, Armut etc.
Gehen Sie im zweiten Teil der Übung die einzelnen Schritte nun noch einmal durch und bewerten Sie, wie realistisch Ihre Befürchtung ist. Wie wahrscheinlich ist es (in diesem Beispiel), dass Sie wirklich zu wenig Aufträge bekommen? Sind Sie diesem Schicksal aufgeliefert, oder können Sie sich besser vorbereiten, um das Risiko zu minimieren? Und wenn Sie wirklich nicht genug Aufträge bekommen, werden Sie dann wirklich zu wenig Geld verdienen, oder haben Sie noch andere Möglichkeiten, zu Geld zu kommen? Und wenn das Geld wirklich nicht reicht, werden Sie wirklich Ihre Wohnung verlieren? Oder gibt es Alternativen – Arbeitslosengeld, Erspartes, Hilfe von Freunden etc.?
Oft hilft schon diese eine Übung enorm, die Angst als Drama zu enttarnen und uns zu verdeutlichen, dass wir nicht wirklich in Gefahr sind. Übrigens: Machen Sie sich doch einmal den Spaß und stellen Sie dem Worst-Case-Szenario (dem Schlimmsten, was passieren kann) auch das Best-Case-Szenario (das Beste, was passieren kann) gegenüber!
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Tipp Nummer 2: Den nächsten Schritt identifizieren
Ein weiterer Grund, warum wir Angst und Zweifel verspüren, ist häufig, dass wir an das große Ganze denken und glauben, alles auf einmal können und erreichen zu müssen. Dabei besteht jeder Weg aus vielen kleinen Schritten. Der zweite Tipp lautet daher, den nächsten für Sie machbaren Schritt zu ermöglichen.
Bleiben wir einmal beim Thema Selbstständigkeit. Sie müssen nicht sofort morgen ein erfolgreiches Business führen. Vielleicht besteht der nächste Schritt darin, sich einen Artikel zum Thema Selbstständigkeit durchzulesen. Oder einen Termin für ein mögliches Gründungsseminar herauszusuchen. Oder sich ein Buch zu bestellen. Oder Kontakt mit jemandem aufzunehmen, der bereits selbstständig ist, um darüber zu sprechen.
Können Sie einen Artikel lesen? Ein Seminar buchen oder ein Gespräch führen? Natürlich. Sie können immer den nächsten Schritt gehen, weil er immer nur ein klein wenig über dem liegt, was sich gerade vertraut anfühlt. Wenn Sie jedoch heute damit beginnen, den ersten von vielen kleinen Schritten zu gehen – wo könnten Sie dann in einem Jahr sein? Oder in fünf oder zehn Jahren?
Was ist der eine nächste Schritt, den Sie heute – jetzt – machen können?
Tipp Nummer 3: Trotzdem machen
Es sagt sich leichter, als es getan ist, und doch ist es so wichtig: Machen Sie es trotzdem. Nicht alles auf einmal und nicht alles heute – aber fangen Sie an. Denn die Sache mit der Angst ist, dass sie nur dann kleiner wird, wenn wir sie überwinden.
Noch deutlicher wird es, wenn Sie es andersherum betrachten: Denn wenn Sie heute vor einer Sache zurückschrecken, dann verpassen Sie die Chance, sich weiterzuentwickeln und Ihre Komfortzone zu erweitern. Und je öfter Sie das tun, desto kleiner wird diese Komfortzone – und desto größer die Angst. In einigen Jahren hat sich der Kreis von Angst und Zweifeln fest um Sie herum zugezogen und hält Sie umklammert, bis Sie kaum noch atmen können.
Im Gegensatz dazu können Sie sich heute entscheiden, Ihre Komfortzone immer größer und größer werden zu lassen. Es braucht immer nur einen kleinen nächsten Schritt in Richtung Ihres Ziels. Entscheiden Sie sich dafür und machen Sie es einfach – Sie werden sehen, es fühlt sich gut an.
Übrigens: Besteht Ihr nächster Schritt vielleicht darin, unsere Broschüre „Eine neue berufliche Perspektive“ anzufordern?
Bildnachweis: TeroVesalainen| PIXABAY | pixabay.com
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