Ich bin unglücklich im Job wegen meines Chefs – was tun?
Im Fernsehen knallen unzufriedene Mitarbeiter ihrem Boss die Kündigung auf den Tisch und rufen dazu laut: „Das war’s, ich kündige!“ Die Realität sieht fast immer anders aus: Wer wegen seines Arbeitgebers unglücklich im Job ist, hat oft nicht den Mut, die Probleme überhaupt anzusprechen – geschweige denn zu gehen. Was Sie trotzdem tun können, wenn Sie in Ihrem Job nicht mehr glücklich sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wenn der Job krank macht: Symptome erkennen
Manchmal ist ganz klar, was einem auf der Seele liegt: Die Arbeitsaufgaben sind nicht befriedigend, es mangelt an Wertschätzung, es gibt Probleme mit den Kollegen – und natürlich der Klassiker, man ist unglücklich im Job wegen des Vorgesetzten.
Oft sind die Probleme aber auch subtiler, zum Beispiel wenn die Bedingungen sich schleichend verändert haben. „Ich habe einen guten Job, bin aber trotzdem unzufrieden“, heißt es dann. Sie nehmen den Stress, die Überlastung, die veränderte Stimmung wahr, wissen aber nicht genau, woran es wirklich liegt. Zuallererst geht es also darum herauszufinden, ob das Problem tatsächlich der Beruf ist.
Dabei hilft diese kleine Checkliste. Wenn Sie sehr unzufrieden mit Ihrer Arbeit sind, sollten Ihnen einige dieser Punkte bekannt vorkommen:
- „Montagsangst“: Am Wochenende ist alles gut, doch schon am Sonntagnachmittag kippt die Stimmung, weil die neue Woche bald beginnt? Ein starker Hinweis, dass es hier tatsächlich der Beruf ist, der unglücklich macht.
- Sehnen nach dem Wochenende: Denken Sie in Tagen oder gar Stunden, bis die Woche endlich vorbei ist? Sich Freizeit zu wünschen, ist normal – ein ständiges Warten auf das Wochenende nicht.
- Körperliche Symptome: Bauchschmerzen vor der Arbeit, Herzrasen beim Gedanken an das nächste Meeting? Dann ist es höchste Zeit, etwas zu verändern.
- Schlechte Stimmung auch in anderen Lebensbereichen: Wer extrem unzufrieden mit dem Job ist, spürt das meist auch in der Partnerschaft, im Kontakt mit den Kindern oder mit Freunden.
- Jammern oder Grübeln: Kreisen Ihre Gedanken in stillen Momenten ständig um die Arbeit oder ertappen Sie sich dabei, dass Sie bei Freunden oder Ihrem Partner immer wieder klagen? Auch das deutet darauf hin, dass das Problem im Job liegt.
Und wenn es tatsächlich der Job – oder gar der Chef selbst – ist? Dann wird es Zeit, etwas zu verändern.
Als selbstständiger Lebenshelfer arbeiten
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Wenn der Job krank macht: Symptome erkennen
Auch wenn es schwerfällt: Auf ein klares, offenes Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten sollten Sie nicht verzichten. Schließlich lassen sich viele Probleme im Job lösen – vorausgesetzt, der Chef zieht mit. So ist es zum Beispiel möglich, dass Sie andere Aufgaben erhalten oder Konflikte mit Kollegen mit der Hilfe des Vorgesetzten gelöst werden. Manchmal klärt ein ehrliches Gespräch die Luft und schafft Raum für einen neuen Start.
Die folgenden Tipps helfen, ein möglichst konstruktives Gespräch zu führen:
- Vorbereitung: Wenn Sie im Job nicht mehr glücklich sind, nehmen Sie sich Zeit, die genaue Ursache herauszufinden. Benennen Sie diese so klar wie möglich (Überstunden, Konflikt mit einer bestimmten Person, Formulierungen, die Ihnen missfallen, etc.).
- Gespräch in Ruhe vereinbaren: Führen Sie auf keinen Fall Tür-und-Angel-Gespräche, die Ihren Vorgesetzten stressen können. Bitten Sie stattdessen mit Vorlauf um ein Gespräch und stellen Sie sicher, dass auch Sie selbst genug Zeit und Ruhe dafür haben.
- Wünsche formulieren: Vermeiden Sie Vorwürfe („Der Kollege hat …“ / „Sie sagen immer …“) und äußern Sie stattdessen Wünsche („Ich hätte gern mehr …“ / „Ich könnte besser arbeiten, wenn ich …“).
- konkrete Vorschläge unterbreiten: Welche Lösungen sehen Sie für das Problem? Denken Sie mit und seien Sie so konkret wie möglich. Auf diese Weise ist Ihr Anliegen schwieriger abzuweisen.
- Fristen vereinbaren: Achten Sie darauf, dass genaue Vereinbarungen mit festen Fristen vereinbart und am besten schriftlich festgehalten werden. Nur so können Sie und Ihr Vorgesetzter nach einigen Wochen oder Monaten prüfen, ob sich etwas verändert hat.
Was ist aber, wenn Sie wegen des Chefs selbst unglücklich im Job sind und konstruktive Gespräche nicht möglich oder nachhaltig sind? Dann bleibt oft nur die Suche nach einer anderen Arbeit.
Unglücklich im Job und keine Alternative? Werden Sie Ihr eigener Chef!
Die Gedanken an eine Kündigung spielen viele Menschen nur abends vor dem Einschlafen durch, ohne sie jemals umzusetzen. Es scheint zu dem Job, der unglücklich macht, keine Alternative zu geben – vielleicht ist es anderswo „auch nicht besser“.
Doch eine Alternative gibt es immer: Wenn Sie im Job unglücklich wegen Ihres Chefs sind – werden Sie Ihr eigener Chef! Als Selbstständiger treffen Sie selbst Entscheidungen darüber, mit wem Sie zusammenarbeiten und welche Arbeitsaufgaben Sie übernehmen. Sie können Ihre Stärken einsetzen, Ihre Zeit selbst planen und Ihren Kunden den bestmöglichen Service bieten. Eine Selbstständigkeit Ihnen die Möglichkeit, endlich die Arbeitsqualität zu erreichen, die Sie zufriedenstellt.
Ist eine Selbstständigkeit für jeden geeignet? Sicher nicht. Schließlich gehören dazu große Verantwortung, gute Selbstorganisation, die Bereitschaft Neues zu lernen und auch eine Portion Mut. Doch wenn Sie unglücklich im Job sind und keine Alternative sehen, stehen Sie letztlich vor der Wahl: Durchhalten bis zur Rente oder doch etwas ganz Neues wagen?
Muss mein Beruf mich glücklich machen?
Mit dem Job ist es ein wenig wie mit einer Partnerschaft: Jeder wünscht sich, glücklich zu sein – bei vielen bleiben die Erwartungen unerfüllt. Doch in eine Partnerschaft wie auch in den Beruf investieren wir viele, viele Stunden Lebenszeit. Wollen Sie sich wirklich mit weniger zufrieden geben?
Ob Sie wegen Ihres Arbeitgebers unglücklich im Job sind oder mit Ihrem Partner schon seit Langem nur noch Streit haben – oft spüren wir, wenn wir ehrlich sind, wann es Zeit ist zu gehen. Es ist die Angst vor dem Loslassen, die uns zurückhält. Deswegen beenden wir diesen Artikel mit einigen Tipps dazu, wie Sie mit dieser Angst umgehen und vielleicht sogar Ihr eigener Chef werden können:
- Sammeln Sie Informationen über mögliche Alternativen. Je mehr Sie wissen, desto weniger bedrohlich erscheint das neue Vorhaben.
- Führen Sie Listen. Machen Sie sich vor allem bewusst, was Sie nicht mehr wollen und was Sie stattdessen wollen. Das motiviert und macht im Kopf Platz für neue Ideen.
- Stellen Sie sich neben dem Worst-case-Szenario, das uns häufig Angst macht, auch das Best-case-Szenario vor: Wie könnte Ihr Leben aussehen, wenn Sie in Ihrem neuen Beruf glücklich werden?
Und nicht zuletzt: Das Leben ist keine Generalprobe. Entscheiden Sie, wie Sie Ihr Leben führen möchten – und dann handeln Sie.
Sie möchten sich selbstständig machen?
Sie möchten als LebenshelferIn älteren Menschen etwas zurückgeben und Ihnen helfen, bis ins hohe Alter flexibel zu bleiben und selbstbestimmt zu leben?
und erfahren, wie Sie Ihre Berufung zum Beruf machen können!