Ohne Ausbildung in sozialen Berufen arbeiten.
Welche Möglichkeiten gibt es?



Das erste Praktikum ist häufig ein Praxisschock: Frisch ausgebildete Altenpfleger oder Krankenschwestern stellen fest, dass sie im Berufsalltag nur wenig von der herzlichen, menschennahen Arbeit tun können, die sie sich vorgestellt haben. Andere haben bereits viele Jahre gearbeitet, bevor sie sich nach anderen Berufsmöglichkeiten als Krankenpfleger oder Altenpflegehelferin umsehen.

Da eine weitere Ausbildung für viele sowohl zeitlich als auch finanziell nicht in Betracht kommt, stellt sich nun die Frage: Welche Jobs kann man als Krankenschwester etc. noch ausüben? Welcher andere soziale Beruf ist ohne passende Ausbildung möglich? In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige Wege vor, die eine Alternative zur Krankenpflege oder Altenpflege darstellen können.




Welcher soziale Beruf ohne Ausbildung passt zu mir?

Machen Sie sich zunächst klar, aus welchen Gründen Sie nach anderen Arbeitsmöglichkeiten als Altenpflegehelfer, Krankenschwester etc. suchen. Welche Dinge in Ihrer aktuellen Arbeit möchten Sie nicht mehr (oder überhaupt erst gar nicht) tun?

Viele Menschen, die nach einem neuen sozialen Beruf ohne Ausbildung suchen, kommen aus dem Pflegebereich. Dieser ist seit Jahren dafür bekannt, die Mitarbeitenden bis an die Grenzen ihrer Kräfte zu treiben: Lange Schichten, Überstunden und Personalmangel führen zu körperlichen und seelischen Belastungen. Hinzu kommen niedrige Löhne und zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit. Werden Sie sich der Faktoren bewusst, die Ihnen den größten Stress verursachen, und berücksichtigen Sie diese, wenn Sie als Altenpfleger oder Krankenschwester nach einer beruflichen Alternative suchen.

Neben diesen Gründen spielt häufig auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große Rolle. Ist es Ihnen in Ihrer neuen sozialen Arbeit wichtig, keinen Nacht-, Schicht- oder Wochenenddienst zu leisten? Legen Sie Wert auf ein Mitspracherecht bei Ihren Arbeitszeiten? Wer sich nach alternativen sozialen Jobs ohne Ausbildung umsieht, tut das häufig auch, weil er sich mehr Zeit mit dem einzelnen Menschen wünscht – Zeit für Gespräche, für Verbundenheit und ein echtes Interesse am Menschen.

Haben Sie festgelegt, welche Kriterien Ihre Alternative zur Krankenpflege oder Altenpflege erfüllen muss? Dann können Sie jetzt strategisch nach Angeboten suchen.



Als selbstständiger Lebenshelfer arbeiten

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Was kann ich als Krankenpfleger, Altenpflegerin etc. noch machen?

Mithilfe der gängigen Jobbörsen können Sie die Suche nach einem passenden Job sozusagen rückwärts angehen: Geben Sie in die Suchfunktion einfach Ihre Ausbildung ein und die Ergebnisse zeigen Ihnen alle Stellenangebote, für die genau diese Ausbildung eine Voraussetzung ist. So finden Sie alternative Berufe für examinierte Altenpfleger oder berufliche Alternativen für Krankenschwestern. Eine solche Neuorientierung kann die Belastungen des aktuellen Jobs oft schon reduzieren.

Wer unglücklich im Job ist, aber keine Alternative findet, sollte auch die Möglichkeit einer Umschulung in Betracht ziehen. Diese ist zwar mit einigen Hürden verbunden, kann jedoch dabei helfen, als Krankenpfleger oder Altenpflegerin berufliche Alternativen zu erschließen.

Nicht zuletzt können Sie sich aber auch gezielt nach sozialen Berufen ohne Ausbildung als Voraussetzung umsehen. Beispielsweise ist es auf verschiedenen Wegen möglich, auch ohne Ausbildung Senioren zu unterstützen. Auf diese Weise können Sie zusätzlich Ihr Aufgabenfeld verändern und beispielsweise von Pflegetätigkeiten hin zu Freizeitbegleitung und Hilfe im Haushalt wechseln.



Sozial arbeiten ohne Ausbildung: Seniorenbetreuer werden

Um Pflegekräfte in Pflegeeinrichtungen zu entlasten, wurde die Weiterbildung zur Betreuungskraft nach § 43b SGB XI geschaffen. Gerade als Krankenschwester, examinierter Altenpfleger etc. können Sie diesen alternativen Beruf aber auch ohne zusätzliche Ausbildung ausüben. Schließlich haben Sie schon viel Erfahrung im Umgang mit hilfebedürftigen Menschen gesammelt und wissen, worauf es bei der Arbeit ankommt.

Im Gegensatz zu Pflegekräften arbeiten Betreuungskräfte – Seniorenbetreuer, Alltagsbegleiter etc. – vorpflegerisch. Sie nehmen sich Zeit für die Senioren, hören zu, führen Gespräche und sind einfach „da“. Zusätzlich unterstützen sie bei Bedarf im Haushalt, erledigen gegebenenfalls den Einkauf oder begleiten zu Arztbesuchen oder auf Spaziergängen. Es ist möglich, ohne Ausbildung mit Senioren zu arbeiten, denn hier steht die persönliche Eignung im Vordergrund: Einfühlungsvermögen und die Freude am Menschenkontakt sind besonders wichtig.



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So läuft die Arbeit mit Senioren als Alternative zur Kranken- oder Altenpflege ab

Wer nach den ersten praktischen Erfahrungen feststellt, dass er in seinem gewählten Beruf nicht glücklich werden wird, findet als Krankenpfleger oder Altenpflegehelferin neue Berufsmöglichkeiten in der Seniorenbetreuung. Auch wenn Sie nach vielen Jahren einen Berufswechsel anstreben oder eine längere Pause – beispielsweise aufgrund einer Elternzeit – hinter sich haben, könnte diese Arbeit zu Ihnen passen.

Im Gegensatz zu Ihrem ursprünglichen Beruf werden Sie feststellen, dass in der Seniorenbetreuung mehr Zeit bleibt für das, was Ihnen wahrscheinlich wichtig ist: den Kontakt zu den Senioren. Denn Sie verbringen Ihre Zeit nicht mit Pflegetätigkeiten, sondern sind eine starke Stütze im Alltag – nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene.

Dieser soziale Beruf steht Ihnen ohne Ausbildung offen, je nach Arbeitgeber und Einsatzgebiet. Prüfen Sie sorgfältig Ihre Checkliste mit den Kriterien, die Ihre neue Arbeit erfüllen sollte. Denn natürlich kommen auch bei sozialen Jobs ohne Ausbildung Schichtdienste und Überstunden vor. Wenn Sie über Ihre Arbeitsbedingungen frei entscheiden möchten, kommt möglicherweise eine selbstständige Tätigkeit für Sie in Betracht – zum Beispiel als Lebenshelfer.



Als Lebenshelfer ohne Ausbildung mit Senioren arbeiten

Als selbstständiger Lebenshelfer genießen Sie die Vorteile einer Selbstständigkeit – von der freien Zeiteinteilung bis zur Auswahl Ihrer Kunden – in Kombination mit der Absicherung eines Angestelltenverhältnisses. Sie betreuen jeweils nur einen Senior zu einer Zeit und können sich so vollständig auf Ihr Gegenüber einlassen. Nachts oder an Wochenenden arbeiten Sie nicht, und auch pflegerische Aufgaben wie die Körperpflege fallen weg. Stattdessen unterstützen Lebenshelfer „ihre“ Senioren unter anderem

  • im Haushalt (z. B. beim Kochen oder Wäschewaschen)
  • beim Einkauf
  • bei Arztbesuchen oder auf Ausflügen
  • bei Post- und Behördenangelegenheiten
  • in der Freizeit
Als Lebenshelfer machen Sie es möglich, dass Senioren länger ein selbstbestimmtes Leben in ihrem eigenen Zuhause führen können. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der veränderten Familienstrukturen leben immer mehr alte Menschen allein: Kinder und andere Angehörige sind zeitlich stark eingebunden oder wohnen weit entfernt, Partner und Freunde sind teilweise schon verstorben. Ihre Arbeit als Lebenshelfer bekämpft zum einen die Einsamkeit im Alter und verhindert zum anderen, dass alte Menschen ihr gewohntes Zuhause verlassen müssen.

Sie können in diesen sozialen Beruf ohne Ausbildung einsteigen. Zwar durchlaufen alle Lebenshelfer dennoch eine Ausbildung, diese können Sie jedoch ohne zusätzliche Kosten und in Ihrem eigenen Tempo von zu Hause aus absolvieren. Somit kann die Lebenshilfe eine erreichbare, langfristige Berufsmöglichkeit für Sie als Krankenschwester oder Altenpfleger sein.


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