Es gibt doch kostenlose Angebote –
wozu brauchen Senioren Lebenshelfer?
Der Verein um die Ecke bietet eine kostenfreie Putzhilfe für Senioren an, in der Kirchengemeinde erklären sich Freiwillige zum Einkaufen bereit und an der nächsten Laterne hängt ein Zettel für Nachbarschaftshilfe. Braucht es da überhaupt noch Lebenshelfer? Und warum würde jemand dafür bezahlen, wenn es die gleichen Angebote doch kostenlos gibt?
Weil es eben nicht die gleichen Angebote kostenlos gibt. Auf den ersten Blick mögen sich die Leistungen nicht voneinander unterscheiden. Doch in der Arbeit eines Lebenshelfers steckt noch so viel mehr, was das Angebot wirklich einzigartig macht – und Senioren deutschlandweit auch immer und immer wieder überzeugt.
Die Vor- und Nachteile kostenloser Angebote für Senioren
Kostenlose Dienstleistungsangebote für Senioren sind unheimlich wichtig. Ohne sie hätten noch viel mehr Senioren in ganz Deutschland Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen. Kostenlose Angebote sind auch selbstverständlich: Natürlich helfen wir unserem Nachbarn gern hin und wieder beim Einkauf oder fahren ihn im Notfall zum Arzt.
Das alles sind jedoch einzelne Leistungen, die oft unzusammenhängend und von ganz verschiedenen Organisationen und Einzelpersonen angeboten werden. Senioren können einen Fahrdienst beauftragen und sich von einem unbekannten Fahrer, bei dem sie sich nicht unbedingt sicher fühlen, zum Arzt fahren lassen. Vielleicht kommt einmal in der Woche eine Putzkraft vorbei – jedes Mal ein anderer fremder Mensch, den der jeweilige Senior in sein Zuhause lassen muss. Und auch beim Einkauf fehlt bisweilen die Kontinuität: Mitunter haben Senioren sehr genaue Vorstellungen davon, welche Marke sie kaufen oder welche Sorte Äpfel sie essen möchten – doch das jedes Mal aufs neue einem Fremden zu erklären, ist einfach zu viel Mühe.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der selten berücksichtigt wird: Gerade wenn Nachbarn, Angehörige oder andere Bekannte einspringen, bringt das Senioren außerdem in eine unangenehme Situation. Denn die allermeisten Senioren wollen „nicht zur Last fallen“ und wissen dennoch keine Alternative: Körperliche Einschränkungen machen sie abhängig von der Hilfe anderer. Einen professionellen Dienstleister zu beauftragen und diesen auch angemessen zu bezahlen, kann in dieser Hinsicht tatsächlich eine erleichternde selbstbestimmte Handlung für Senioren sein.
Als selbstständiger Lebenshelfer arbeiten
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Diese 5 Dinge machen die Arbeit der Lebenshelfer besonders
Es geht um das langfristige Ziel. Einzelne kostenfreie Dienstleistungen lösen ein akutes Problem, das gerade jetzt besteht: Ein Termin muss wahrgenommen oder ein Einkauf erledigt werden. Wenn Senioren einen Lebenshelfer engagieren, geht es jedoch um ein großes übergeordnetes Ziel – dass der Senior so lange wie irgend möglich im eigenen Zuhause leben kann, und zwar mit allem, was dazugehört. Der Lebenshelfer hat diese Langfristigkeit im Blick, bedenkt schon vorab, was dabei beachtet werden muss, berät, plant, organisiert und springt ein, wo es notwendig ist. Kein kostenfreier Dienstleister kann eine solche Rundumversorgung auch nur annähernd leisten.
Der Lebenshelfer hilft in vielen Bereichen. Für den Senior bedeutet das nicht nur, dass er Haushaltshilfe, Einkaufsservice und Fahrdienst aus einer Hand bekommt. Der Lebenshelfer wird darüber hinaus zu einer echten Hilfe im gesamten Leben: Er ist Ansprechpartner für Sorgen und Probleme, steht auf Wunsch auch mit den Angehörigen in Kontakt, berät und vermittelt bei Bedarf zusätzliche Dienstleister. Selbst wenn sich der Umzug in ein Pflegeheim nicht mehr vermeiden lässt oder der Senior stirbt, ist der Lebenshelfer als wichtige organisatorische und emotionale Stütze da. Er bietet also sehr viel mehr als nur eine Ansammlung von Dienstleistungen – es geht um Hilfe „im Leben“.
Es kommt immer der gleiche Lebenshelfer. Gerade alte Menschen fühlen sich häufig unsicher im Kontakt mit Fremden. Es braucht eine Zeit, um Vertrauen aufzubauen – und so kann es für Senioren zur Belastung werden, wöchentlich andere Fremde in ihre Wohnung zu lassen oder zu ihnen ins Auto zu steigen. Lebenshelfer und Senior hingegen lernen einander schnell kennen. Schon bald weiß der Lebenshelfer genau, welchen Joghurt der Senior gern isst, wo er im Auto am liebsten sitzt und wie genau das Bett gemacht werden soll. Nicht selten entwickelt sich zwischen Lebenshelfer und Senior eine tiefe, jahrelange Freundschaft.
Der Lebenshelfer ist immer mit dem eigenen Auto unterwegs. Die Möglichkeiten, die dadurch geschaffen werden, übertreffen bei Weitem die eines Fahrdienstes: Ja, der Besuch beim Arzt wird möglich, aber der Lebenshelfer begleitet auch zum Besuch bei Freunden, zum Friedhof, zu Lieblingsplätzen und zu kulturellen Veranstaltungen, die der Senior sonst gar nicht erreichen könnte. Und: Ein Lebenshelfer ist nicht nur Fahrdienst, sondern auch Begleitung, körperliche Hilfe und seelische Unterstützung.
Die Senioren werden mit einbezogen. Ein Lebenshelfer kann den Einkauf für „seinen“ Senior erledigen – oder aber den Senior beim Einkaufen begleiten, damit dieser selbst das frische Obst anfassen und prüfen kann. Natürlich mag das auch ein Einkaufsservice anbieten – doch wenn der ehrenamtlich Tätige mit dem Fahrrad zum Laden fahren möchte, weil es schneller geht, muss der Senior das akzeptieren. Lebenshelfer hingegen achten immer darauf, dem Senior genau das abzunehmen, was dieser abgeben möchte – und ihn andererseits in allen anderen Bereichen mit einzubeziehen und zu unterstützen.
Fazit: Wer meint, dass kostenfreie Angebote für Senioren einen Lebenshelfer ersetzen, dem fehlen einfach noch Informationen. Es gibt in jeder Stadt und an jedem Ort mehr als genug Bedarf sowohl für kostenfreie Angebote als auch für die Arbeit der SeniorenLebenshilfe.
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